Bericht von Flo Brungraber:
Ein sehr wichtiges Rennen mit guten Chancen auf weitere Tokio Quali-Punkte, sehr früh am Saisonanfang, am anderen Ende der Welt, Austalien / Tasmanien / Devonport.
Begleitet von meinem Vater ging 8 Tage vor dem Rennen die ca. 33-stündige Anreise los. Die Tage vor dem Rennen nutzte ich zum Aklimatisieren, Jetlag verdauen und um mich an die Streckengegebenheiten zu gewöhnen. Da die Umstellung so früh in der Saison vom Indoortraining auf Race Modus sehr groß ist.
Das Rennen am 29.02.2020 war ganz entspannt am Nachmittag angesetzt. Die Gegebenheiten waren Sonnenschein bei 19°C Lufttemperatur, viel Wind, Wellen und einer Wassertemperatur von kühlen 17°C. In der PTWC (Rolli-Klasse) waren 7 Athleten am Start, davon 3 weitere aus der Top-Ten Weltrangliste. Trotz hoher Wellen beim Schwimmen hab ich einen guten Rythmus gefunden. Die Zeit von rund 13 Minuten ist den Bedingungen zu Verschulden, jedoch war sie die schnellste bei den PTWC´s an diesem Tag.
Der Wechsel T1 war ohne Fehler aber zu entspannt und somit um ein paar Sekunden langsamer als meine Mitbewerber. Am Rad war es zwar abschnittsweise hart gegen den Wind anzukämpfen, trotzdem konnte ich den Großteil vom Rückstand (Startwelle H2 +3min 08sec) aufholen und mich auf Position zwei in T2 einreihen. Beim Wechsel in den Rennrolli realisiert ich erst, dass mein japanischer Mitstreiter auch noch beim Wechseln war.
Die wenigen Sekunden Rückstand konnte ich auf der Laufstrecke sehr früh schließen und bereits am ersten Teilstück die Führung übernehmen. Der Wind forderte noch die letzte Konzentration, weil teils seitliche Böhen die Richtung deutlich zu ändern versuchten. Bis zur Ziellinie baute ich die Führung deutlich aus und konnte mit drei Bestzeiten souverän siegen. Die Freude musste ich beim Finishen gleich rausbrüllen.
Dieses Rennen war ein Befreiungsschlag. Zweifel, ob ich so früh in der Saison bereits so hart am Rad fahren kann, haben sich zum Glück nicht bestätigt. Das ist mein erster Sieg bei einem WPS Rennen (550 Punkte), mein dritter Sieg in Folge und beachtliche ~120 zusätzliche Qualifikationspunkte für Tokio. Nach dem Rennen ist vor dem Rennen und um möglichst früh wieder in meinen gewohnten Trainingsrythmus zu kommen, stand gleich am darauffolgenden Tag die langwierige Heimreise am Programm.
Ein Rennen am anderen Ende der Welt, das sehr erfolgreich war. Ein großes Dankeschön an meinen Vater!