Bericht von Georg Horner:
39 Grad – eine Temperatur, die man als Österreicher nicht einmal im Sommer ertragen muss – erreichte die Skala am Sonntag während dem Ironman Taiwan. Dabei sportliche Höchstleistungen zu vollbringen wurde zur absoluten Qual. Eine Qual, die jedoch mit einem großartigen Erfolg belohnt wurde.
Der Startschuss fiel um 6 Uhr morgens. Bereits zu dieser Zeit war die aufkommende tropische Hitze deutlich spürbar. Das Schwimmen sollte an diesem Tag zum angenehmsten Teil werden. 24 Grad Wassertemperatur in der Meerstraße von Taiwan machten Freude und so konnte ich die 3,8 km richtig genießen. Nach 1:01 Stunden kam ich aus dem kühlen Nass und schwang mich nach einem schnellen Wechsel auf mein Rad.
Die 180 km am Rad wurden in mehrerer Hinsicht zur Herausforderung. Straßenverkehr, die angesprochene Hitze, ein windanfälliger Kurs ….. All das drückte auf die Leistung und so war an ein schnelles Finish nicht zu denken. Ganze 5:01 Stunden benötigte ich dafür. Jedoch erging es keinem Athleten besser und so fand ich mich in der zweiten Wechselzone bereits auf Platz 17 wieder. Nur noch der Marathon!
Kaum ein Fleckchen Schatten fand sich entlang der 42 km und die Sonne prasselte erbarmungslos nieder. Die Mittagshitze wurde zur Tortour und Laufen so gut wie unmöglich. Von Labe zu Labe kämpfte ich mich vor. Literweise kühlte ich mit Eiswasser und Unmengen an Eiswürfel warf ich mir in den Anzug. Jede Möglichkeit zum Kühlen wurde genutzt! 3:36 Stunden und jedes bisschen mentale und physische Stärke kosteten mich die 42 km.
Im Ziel angekommen konnte ich meinen Erfolg so richtig genießen. Sieg meiner Altersklasse mit 36 Minuten Vorsprung, Bester Altersklassenathlet mit 16 Minuten Vorsprung und Gesamt 10.! Nur 9 von 19 gestarteten Profiathleten schafften es vor mir ins Ziel!
Ein weiterer großartiger Erfolg und vor allem die erneute Qualifikation zur Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii machen diesen Tag zu einem Unvergesslichen. Riesig ist schon die Vorfreude auf die erneute Weltmeisterschaftsteilnahme am 14. Oktober 2017. Nur die Freude und Zufriedenheit über die vergangene Saison und die Erfüllung meiner Ziele übertreffen dieses Gefühl.
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